Das Oktoberfest – O’ zapft is!

Das Oktoberfest – O’ zapft is!


Mit dem Ausruf „O’ zapft is!“ („Es ist angezapft!“) und dem Anstich des ersten Bierfasses im Schottenhamel-Festzelt gilt das Oktoberfest als eröffnet. Dieser traditionelle Beginn des Münchner Volksfestes wird immer vom jeweils amtierenden Oberbürgermeister ausgeführt. Das Oktoberfest zieht jedes Jahr Millionen Menschen an, die sich in Lederhose, Minidirndl & Co zeigen – aber was macht dieses Fest so besonders?

Traditionsreichtum

Schild am Viktualienmarkt in München zum Reinheitsgebot von Bier: Hopfen, Malz und Wasser
Wie bereits beschrieben, beginnt das Oktoberfest bereits mit einer Tradition. Noch vor dem ersten Anstich findet der Einzug der Wiesnwirte statt. Nach dem Fassanstich werden auf der Treppe der Bavaria zwölf Böllerschüsse abgegeben, um den anderen Wirten zu signalisieren, dass sie nun auch mit dem Anstich ihrer Bierfässer beginnen dürfen. Es ist dabei ausschließlich Münchner Brauereien gestattet, auszuschenken. Ursprung hat das 12-Uhr-Ritual beim zweiten Oktoberfest nach dem Zweiten Weltkrieg im Jahre 1950. Oberbürgermeister Thomas Wimmer eröffnete auf die beschriebene Weise das Oktoberfest. Dieser Anfang hat sich bereits zu einem richtigen Kult entwickelt und obwohl der Anstich meist nur einige Sekunden dauert wird er live in alle Welt übertragen und erscheint nicht selten selbst in den Nachrichten. Darüber hinaus werden Wetten darüber abgeschlossen wie viele Anstiche der Bürgermeister braucht – zwischen zwei und neunzehn Versuchen, war bereits fast jede Anzahl vertreten.
Ebenso das Ende des Oktoberfestes wird angemessen gefeiert und am Wiesnsonntag versammeln sich auf der Theresienwiese vor der Bavaria nun noch einmal zahlreiche Böllerschützen. Diese ehren mit ihren Schüssen die Gewinner des Oktoberfest-Landesschießens, was während der Wiesn im Schützenzelt stattfindet.

Festzelte und Fahrgeschäfte

Festzelte, Fahrgeschäfte sowie Markt- und Fressbuden zeichnen das Oktoberfest aus – hier wird gefeiert, getrunken, kommuniziert und das Leben genossen. Mit dem Aufbau der Buden und Fahrgeschäfte wird bereits im Juli begonnen. Eines der beeindruckendsten Fahrgeschäfte ist sicherlich das Cyper Space. Diese Achterbahn ist ein extremer Nachfolger der Wilden Maus und es wurden bisher nur zwei Exemplare davon hergestellt. Beim Cyber Space drehen sich die Gondeln zusätzlich um die eigene Achse, was besonders bei steilen Abstürzen für einen absoluten Adrenalinkick sorgt. Außerdem gibt es noch Irrgärten, den Hammerschlag und vieles mehr. Wer die Fahrgeschäfte besonders günstig nutzen möchte, sollte Dienstagnachmittag vorbei kommen – insbesondere für Familien und Kinder werden an diesem Tag die Preise gesenkt. Günstige Speisen gibt es von Montag- bis Freitagmittag, denn zu dieser Zeit ist das Oktoberfest am wenigsten besucht.
Blondes Mädchen im blauen Dirndl

Abbildung: Freche und schicke Designerdirndl werden auf dem Oktoberfest auch vom jungen Madl gern getragen. © fotogestoeber – Fotolia.com

Wissenswertes

Außerdem gibt es noch einige, spannende Informationen, die man über die Wiesn wissen sollte. Wer beispielsweise denkt, nur weil auf dem Volksfest 23 Uhr die Bierzelte schließen, ist auch Schluss mit dem Feiern, hat sich arg getäuscht. Denn in den Clubs von München geht es in Dirndl und Lederhose weiter mit der „After-Wiesn“.
Auf dem Oktoberfest zählen neben dem Maß Bier – Brezn, Ochs am Spieß und Hendl (Hähnchen vom Grill) zu den Grundnahrungsmitteln. Für beide Geschlechter ist es zudem wichtig zu wissen, welche Bedeutung die Dirndl Schleife hat – denn sie zeigt an, ob eine Frau Single oder vergeben ist. Ob Bierzelt oder Standkonzert typisch für das Oktoberfest ist außerdem das Jodeln – wer sich darin üben möchte, sollte versuchen den Satz „Hol a Rührei, hol a Radio“ mehrmals zu wiederholen. Weitere Eindrücke, Traditionen und Persönlichkeiten wie das Münchner Kindl, der Roiderer Toni, die Wiesn-Chefin Weishäupl oder Sehenswürdiges wie das Wiesn-Postamt, der Trachtenzug und die Vogelpfeifer des Oktoberfestes sollte man sich vor Ort ansehen – denn das Gefühl dieses Volksfestes lässt sich kaum in Worte fassen.